Bischof Mirkis’ Studenten

In einem Schreiben von Mitte Februar berichtet der chaldäische Bischof Yousif Thomas Mirkis o.p. von seinem kürzlichen Besuch der Universität von Mossul. Er sprach mit „seinen“ Studentinnen und Studenten, die nach der Befreiung der Stadt Mossul die Studien an ihrer Universität wieder aufgenommen haben. Die Begegnungen waren emotional, es gab viel zu erzählen und zu notieren. Der Bischof besichtigte auch die Universität, die glücklicherweise grösstenteils intakt geblieben ist. Ausser der Bibliothek, die brannte.

Doch der Reihe nach: Nach dem Fall von Mossul und der Einnahme der Ninive-Ebene durch den IS im Sommer 2014 flohen unzählige Menschen in den kurdischen Norden. Bereits auf das Studienjahr 2014/2015 startete Bischof Mirkis seine Initiative für junge Frauen und Männer. Er wollte, dass Christen, Muslime und Jesiden an der arabischen Universität von Kirkuk studieren und in von ihm organisierten Unterkünften zusammenleben. Waren es im ersten Jahr rund 80 Personen, zählte er im vergangen Jahr über 750.

Seit der Befreiung von Mossul sind gegen 95 Prozent der Studierenden in die Ninive-Ebene und nach Mossul zurückgekehrt, um wieder an ihrer heimatlichen Uni zu studieren. Doch die Stadt liegt teilweise in Trümmern. So finanziert Bischof Mirkis weiterhin für jeden Studierenden ein Bett, Essen, Wasser, Internet und Studienmaterial. Das kostet pro Person jährlich 2’000 Euro. Es gibt separate Unterkünfte für Frauen und Männer. Doch sie leben weiterhin zusammen, wie in Kirkuk, idealerweise entsprechend der Studienrichtung.

Bischof Mirkis glaubt fest daran, dass diese jungen Menschen verschiedener Herkunft und Religion wichtig für die Zukunft des Irak sind und in ihrer Heimat eine neue Gesellschaft aufbauen können. Damit all die Gewalt ein Ende findet und die Auswanderung aufhört.

Nur, alleine kann er das finanziell nicht stemmen. Wir danken Ihnen, auch in seinem Namen, ganz herzlich für jede Unterstützung.

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