Halloween – Allerheiligen – Allerseelen

30.10.2020 – Auf den ersten Blick passen die drei Begriffe nicht zusammen, abgesehen von der gleichen Jahreszeit, in die sie fallen. Ende Oktober – Anfang November sind markiert durch diese drei Feste. Dabei ist zu sagen, dass sie eine Art Demarkationslinie durch die Generationen bilden. Die Jüngeren wachsen heute mit Halloween auf und freuen sich, dass am 1. November schulfrei sei, damit sie ausschlafen könnten. Die Älteren hingegen können mit dieser neuen, Fasnacht ähnlichen «Mode» am 31. Oktober nicht viel anfangen. Der 2. November ist nur noch vom 3. Alter aufwärts bekannt und man entsinnt sich wehmütig der alten Zeiten, als diesem Totengedenktag noch volle Bedeutung zukam.

Die UNBEKANNTEN ASSYRER (I)

31.08.2020 – Kürzlich besuchte ich assyrische Eheleute, die seit Jahrzehnten im schweizerischen Exil leben und inzwischen auch Schweizer Bürger geworden sind. Sie erzählten von den Schikanen, denen «türkische» Christen in Ostanatolien unterworfen sind. Kinder müssen den islamischen Religionsunterricht besuchen, die Familiennamen werden durch türkische ersetzt, im Militärdienst wurde Šem‛un, der zu seinem christlichen Namen stand (es ist der des Apostels Petrus), ständig geschlagen und aufgefordert, zum Islam überzutreten.

Pfauen – paradiesische Geschöpfe auf Erden

31.05.2019 – Als ich im vergangenen Sommer einen Ausflug auf die Isola Madre im Lago Maggiore machte, wähnte ich mich im Paradies. Auf dem Spaziergang durch den Wald erspähte ich alsbald eine Lichtung. Sattgrünes Gras, umgeben von dunklen Hecken, zeigte sich und wie aus dem Nichts schritt majestätisch ein schneeweisser Pfau aus dem Gebüsch. Er schlug kein Rad, er stand nur da, mit grazilen Bewegungen. Faszination befiel mich. Wo war ich? Im Unterholz begann es zu rascheln und ich gewahrte eine Kreatur, geschmückt mit den knalligsten Farben und Mustern, die jeglichem Modedesign die Schau stehlen. Wie sich herausstellte, ein Prachtexemplar eines exotischen Fasans, zu dessen Familie auch der Pfau gehört. Die Touristen machten Fotos, zogen an mir vorbei. Ich blieb stehen und konnte mich nicht sattsehen. Es war als ob mir Einblick in ein kosmisches Zeremoniell gewährt würde. Ein Stück Himmel auf Erden.