Hoffnung dank Sozialarbeit

Diese Zeilen wurden Mitte Juli in der Region Lattaquieh geschrieben: «Sie kennen sicherlich unsere Situation in Syrien, die nicht zu beneiden ist. Der Krieg ist noch nicht vorbei; nach Ansicht von Politikwissenschaftlern steht er sogar erst am Anfang.

Wir leiden in jeder Hinsicht: es gibt unzählige Witwen und Waisen, Obdachlose, die in Lagern leben, junge Männer, die wegen militärischer Mobilisierung fliehen, Embargos, Korruption, Währungsabwertung, hohe Inflation, steigende Lebenshaltungskosten, Flucht und Vertreibung, Treibstoff- und Gasmangel, Stromausfall…., wir leben unterhalb der Armutsgrenze….. Syrien ist ein gemartertes Land».

Ein Franziskaner aus Aleppo sieht kleinste «Zeichen der Hoffnung», da junge Leute aus der christlichen Gemeinschaft heiraten und Familien gründen. Doch wenn keine Rückkehr zur Normalität mehr möglich scheint, werden selbst Familien, die bisher alles ausgehalten haben, das Land definitiv verlassen.

Die Komplexität der Situation schafft ständig neue Bedürfnisse – nicht nur materieller Art. Dabei gehen die Hilfeleistungen von aussen zurück, «die wahren Probleme beginnen, wenn die ständige Verlängerung der Krise einige Situationen ‘chronisch’ macht».

Die Mitarbeitenden der Kirchen in Syrien passen ihre sozialpastoralen Aufgaben diesen Bedürfnissen an. Es gibt psychologische Hilfen für Kinder und ältere Menschen, Mietzuschüsse, Beiträge an Ausbildungen, Medikamente, Arztbesuche, Operationen…

Die warmen Tage werden weniger, bald kommt die Kälte. Wahrscheinlich wird es wieder ein Winter ohne Heizöl. Das Hoffen und Warten auf Frieden, Sicherheit, Normalität und Stabilität geht weiter.

Im Namen der Mitarbeitenden der kirchlichen Sozialdienste und der Zivilbevölkerung danken wir Ihnen von ganzem Herzen für Ihr Mitgefühl und Ihre Unterstützung.

Stichwort: Hoffnung dank Sozialarbeit