Nothilfe für das Bistum Tyr

«Weshalb erhalten wir Priester keine Lebensmittelpakete wie die anderen armen Familien auch?», fragt ein verheirateter Dorfpfarrer seinen Bischof anlässlich einer Zusammenkunft der Priester Mitte Juli. Das schreibt uns der Ökonom des maronitischen Bischofs von Tyr im Südlibanon. Er ist auch Pfarrer, Schuldirektor und Sozialarbeiter im Dorf Alma-Chaab an der libanesisch-israelischen Grenze.

Bischof Charbel Yusef Abdallah verteilt alle ein bis zwei Monate Messstipendien an seine Priester. Die meisten von ihnen erhalten kein Monatsgehalt, weil weder die Pfarreien noch das Bistum dafür die finanziellen Mittel haben. Auch die Erträge aus den «Dienstleistungen» in den zumeist armen Pfarreien sind wegen der Wirtschaftskrise und der Coronapandemie auf praktisch Null gesunken. In einigen Pfarreien haben die Gläubigen sogar Angst, an Sonn- und Feiertagen in die Kirche zu gehen. Wie können die Priester sich und ihre Familien in dieser Situation noch durchbringen?

Die Lebenssituation im Libanon ist wahrhaft dramatisch. Die Menschen sind hungrig, verzweifelt, deprimiert und sehr müde. Beinahe 70 Prozent der Bevölkerung lebt inzwischen unterhalb der Armutsgrenze. Die wirtschaftliche und finanzielle Lage ist unerträglich geworden. Die Löhne reichen nicht einmal mehr zum Kauf von Lebensmitteln, in den Apotheken sind zahlreiche Medikamente nicht mehr erhältlich. Vor den Tankstellen stehen jeden Tag unzählige Autofahrer an und hoffen, wenigstens 10, vielleicht sogar 20 Liter tanken zu können. Am 4. August jährt sich zudem die Explosionskatastrophe in Beirut. Passiert ist seither nicht viel, zumindest nicht zum Besseren.

Wir können mithelfen, diese schlimme Situation zu lindern, indem wir finanzielle Nothilfe leisten. Vielen Dank, dass auch Sie mitmachen.

Spendenvermerk: Nothilfe für das Bistum Tyr