Kommunion – Begegnung mit dem Göttlichen

01.05.2018 – Die byzantinisch-orthodoxe Liturgie stellt die Kommunion – wie übrigens alle Sakramente – als Mysterium, ein Geheimnis dar, in dem Gott dem unvollkommenen, sündigen Menschen in besonderer Weise als menschenfreundlicher Gott entgegentritt. Je mehr man sich im Verlauf der Liturgie der Kommunion nähert, desto inniger bekennt der Mensch seine Schwäche. Die Kommunion wird als "heiliges Opfer" gefeiert, bei dem der Sühneakt Jesu Christi im Mittelpunkt steht. Die Teilnahme am "Tisch des Herrn" entblösst die Unzulänglichkeit des Menschen, der aber gerade deswegen auf die Hilfe Gottes angewiesen ist. Nur die demütige Haltung – eine Tugend, die heute weitgehend abhanden gekommen ist – erlaubt es, vor Gott hinzutreten.

Diesseits oder jenseits? – Indische Erlebnisse (I)

03.08.2017 – In den westlichen Ländern, die von den Ideen der „Aufklärung“ geprägt sind, ist religiöses Leben in der Öffentlichkeit immer weniger sichtbar. Mit Schlagwörtern wie „Wellness“ und „Fitness“ oder „Lifestyle“ und „Geniessen“ machen Betriebe aller Art Werbung für ihre „Produkte“. Es kommt sogar vor, dass Besucher des Gottesdienstes an Christi Himmelfahrt sich irritiert fragen, ob es mit „Seelsorge“ zu tun habe, wenn der Prediger mehrmals betont, sie sollten sich um das irdische Wohl kümmern, da die zwei plötzlich erschienenen Engel („Männer in weissem Gewande“) die Apostel fragten: „Was schaut ihr zum Himmel?“ (Apg 1,11)