Diesseits oder jenseits? – Indische Erlebnisse (I)

03.08.2017 – In den westlichen Ländern, die von den Ideen der „Aufklärung“ geprägt sind, ist religiöses Leben in der Öffentlichkeit immer weniger sichtbar. Mit Schlagwörtern wie „Wellness“ und „Fitness“ oder „Lifestyle“ und „Geniessen“ machen Betriebe aller Art Werbung für ihre „Produkte“. Es kommt sogar vor, dass Besucher des Gottesdienstes an Christi Himmelfahrt sich irritiert fragen, ob es mit „Seelsorge“ zu tun habe, wenn der Prediger mehrmals betont, sie sollten sich um das irdische Wohl kümmern, da die zwei plötzlich erschienenen Engel („Männer in weissem Gewande“) die Apostel fragten: „Was schaut ihr zum Himmel?“ (Apg 1,11)

Nächstenliebe – zu welchem Preis? Nächstenliebe – um jeden Preis!

01.09.2016 – Nächstenliebe ist das Gebot, welches Christen auszeichnet, auszeichnen sollte. Im Kontakt mit andern Religionen wird dieses Gebot zunehmend von Nicht-Christen in Anspruch genommen. So etwa: Zakat und Sadaka, die Pflicht- und die Armensteuer, und an Bayram Armen Gutes tun – für den Islam. Mitleid haben mit der ganzen Kreatur, d.h. allen Lebewesen mit rechtem Denken, Reden und Handeln begegnen – im Buddhismus. Sich für die Not anderer interessieren, Kranke besuchen – im Judentum.

Barmherzig wie der Vater

01.03.2016 – Im Mittelpunkt des orthodoxen Gottesdienstes finden wir die Worte "Herr, erbarme dich". In jeder Göttlichen Liturgie hören wir sie, in den Nachtwachen, in allen Gottesdiensten. Es wird schnell klar, dass "Herr, erbarme dich" so etwas wie die Hauptidee ist. Selbst bei Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen steht die Barmherzigkeit des Herrn im Zentrum. Und in der klösterlichen Praxis sollen die Worte „Herr Jesus Christus, Sohn Gottes, erbarme dich meiner“ die ganze Zeit im Herzen widerhallen.