Besuch Seiner Heiligkeit Papst Tawadros II. in Genf

01.01.2015 – Die Bestrebungen, eine koptisch-orthodoxe Kirche in der Schweiz zu gründen, gehen auf das Jahr 1962 zurück, als Bischof Samuel sel., Verantwortlicher für die sozialen und ökumenischen Angelegenheiten der koptischen Kirche, den ersten Schritt auf einem langen Weg getan hatte. Seither feiern die in der Schweiz beheimateten Kopten ihre Gottesdienste in Versammlungsräumen oder Kirchen, welche sie in Genf, Zürich, Lausanne oder anderswo mieten.

Die Syrisch-Aramäische Kirche

01.11.2014 – Die „Kirche des Ostens“ (ausserhalb des Römischen Reiches, in Mesopotamien, also im heutigen Irak, beheimatet) breitete sich im ersten Jahrtausend über Persien und entlang der Seidenstrasse nach Innerasien und China aus. Sie wird bis heute oft fälschlich als „nestorianisch“ bezeichnet, weil man im Westen die unterschiedliche Formulierung der Lehre von der Person Christi als Häresie des Nestorius verurteilte. Unter dem Mongolenfürsten Timur Lenk (Tamerlan) wurden die blühenden Christengemeinden im 14. Jh. fast vollständig vernichtet.

Das Zeugnis der Sprache

01.09.2014 – Die Muttersprache eines Menschen ist die Sprache, in die er „hineingeboren“ worden ist – daher englisch neben mother tongue („Mutter-Zunge“) auch native language genannt, ähnlich russisch родной язык („Geburts-Sprache“) – von „Vatersprache“ ist bekanntlich nicht die Rede. Mit der Sprache unserer Umgebung nehmen wir eine bestimmte Kultur auf, in der wir geistig Wurzeln schlagen. Diese Wurzeln sind so tiefgründig, dass wir nach der Pubertät nur mit etlicher Mühe andere Sprachen lernen, und viele Menschen empfinden Fremdsprachen unwillkürlich als seltsam oder sogar als abartig. Auch aus diesem Grunde ist es ihnen zuwider, sie zu lernen. Man neigt ja dazu, Ungewohntes und Unverstandenes als gefährlich und feindlich anzusehen.

Wir brauchen die Gemeinschaft im Glauben und Denken

01.07.2014 – Anlässlich der Reise von Papst Franziskus ins Heilige Land führte „Die Tagespost“ ein Interview mit Seiner Seligkeit Patriarch Theophilos III. von Jerusalem. Die Lektüre hat mich aufhorchen lassen. Denn im Gegensatz zu unserer landläufigen Meinung, dass Katholiken und Orthodoxe nur theologische Kleinigkeiten und Erinnerungen an vergangenes Unrecht trennen, kommt darin zum Ausdruck, dass der Unterschied im Denken und im Glauben doch grösser ist. Es geht dabei um das Eigentliche, nämlich um das Kirchenverständnis und um das Ziel des christlichen Lebens.

Griechenland in Not – der Beitrag der Kirche

01.04.2014 – Griechenland steckt seit ein paar Jahren in der Rezession. Seit Beginn der Krise ist die griechische Wirtschaft sehr stark geschrumpft. Die Arbeitslosigkeit hat dramatisch zugenommen, Löhne und Renten wurden teilweise fast um die Hälfte gekürzt. Alles ist teurer geworden, und horrende Steuern reduzieren das Einkommen noch mehr. Was übrig bleibt, reicht gerade so zum Überleben. Offene Armut, Obdachlosigkeit, Zukunftslosigkeit der Jugend und Protestbewegungen gehören zum Alltag. Die Menschen sind frustriert, verunsichert, wütend und erschöpft.